Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat auch 2012 seine jährliche Überprüfung fast aller privaten Rentenversicherungsprodukte durchgeführt. In diesem Jahr war neben der Rendite die Transparenz der Angebote Kernpunkt der Studie.
Kostentransparenz nur durchschnittlich
Im aktuellen Rating wurden vom IVFP 142 Tarife von 65 Versicherungsanbietern in Hinsicht auf 79 Kriterien überprüft. Nach der angekündigten Transparenzoffensive vieler Anbieter wurde das Hauptaugenmerk 2012 auf die Darstellung der Kosten gelegt, so Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts. Unter anderem wurde daher bewertet, wie die Assekuranzen ihre Abschluss- und Vertriebskosten darstellen. Bei einer monatlichen Aufführung gab es eine positive Bewertung, wurden die Kosten pauschal angegeben, gab es einen Minuspunkt. Positiv bei der Aufführung der Kosten fielen nur Zurich Deutscher Herold, Neue BBV und Signal Iduna auf. Das Gros der Anbieter (86 Prozent) führt die Kosten pauschal auf.
AVB oft schwer verständlich
Weiterhin richtet sich das Augenmerk der Studie auch auf die sprachliche Darstellung der Vertragsinhalte. Gerade im „Kleingedruckten“, also in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) finden sich Versicherungsnehmer oft nur schwer zurecht. Daher wurden hier erstmals die sprachlichen Formulierungen, sowie der Aufbau und Umfang der Vertragsunterlagen differenziert analysiert. Nur 14 Prozent der Tarife konnten sprachlich überzeugen, rund 70 Prozent erhielten ein durchschnittliches Ergebnis, 16 Prozent waren nach Auffassung des IVFP sogar zu schwer und damit unverständlich gestaltet. Vor allem Fachbegriffe würden kaum erklärt, so Geschäftsführer Prof. Hauer. Besonders verständlich waren die AVB neben HUK-Coburg auch bei Saarland gestaltet. Außerdem wurden unterem anderem Debeka, Continentale, Concordia und WWK wegen ihres sehr guten Textaufbaus und einer sinnvollen Gliederung der Versicherungsbedingungen positiv bewertet.
Insgesamt lässt die Transparenz bei den privaten Rentenversicherungen demnach noch zu wünschen übrig, das IVFP hofft jedoch im Zuge der Umstellung auf die Unisex-Tarife auf eine weitere Verbesserung.